Steinleiden sind eine häufige urologische Erkrankung, die vor allem in den westlichen Industrieländern auftritt und daher, wie auch Diabetes und Ateriosklerose, zu den so genannten „Wohlstandserkrankungen“ zu zählen ist.
Ursachen
- erbliche Veranlagung
- zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
- falsche Ernährung
- Bewegungsarmut
- Stoffwechselerkrankungen
- Medikamente
Nierensteine müssen nicht immer Symptome oder Schmerzen verursachen und können daher jahrelang unbemerkt bleiben. Dennoch können sie Schäden an der Niere verursachen, bis hin zum Nierenversagen. Gelangt der Stein in den Harnleiter, löst er meist eine sehr schmerzhafte Kolik aus.
Diagnose
- Ultraschall
- Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittelgabe
Therapien
- „Wait and see“ – Abwarten und Beobachten
- Ein Großteil der Steine ist, auch wenn sie starke Schmerzen verursachen, doch klein genug, um von selbst wieder ausgeschieden zu werden. Im Allgemeinen geht man hier von einer Steingröße unter 5 mm aus. Wichtig ist hier jedoch eine engmaschige Kontrolle, da auch kleine Steine zu Komplikationen wie einer Harnstauungsniere oder Nierenversagen führen können.
- Medikamentöse Steintherapie
- Einige Steinarten können durch medikamentöse Veränderung des pH-Wertes im Urin behandelt werden.
- Steinzertrümmerung (ESWL)
- Bei der ESWL werden Nieren- und auch Harnleitersteine durch ein schonendes, nicht invasives, also äußeres Verfahren durch Stoßwellen zertrümmert. Dies gelingt in ca. 80% der Fälle und ist eine sehr nebenwirkungsarme, aber zeitintensive Therapie. Der bei der Zertrümmerung entstehende „Steinsand“ wird auf natürlichem Wege ausgeschieden, ein Prozess, der Monate dauern kann. Positiv ist, dass durch Einsetzen der ESWL oftmals eine Operation verhindert werden kann.
- Endoskopische Operation
- Größere Harnleiter- oder Nierensteine müssen gelegentlich operativ entfernt werden, Blasensteine werden immer operativ entfernt. Mittels einer endoskopischen Operation können auch größere Steine direkt vollständig entfernt oder mittels Laser zertrümmert werden.
Vorbeugung
Als Patient kann man mit einfachen Mitteln der Steinbildung vorbeugen durch:
- eine ausreichende Trinkmenge (d.h. täglich soviel trinken, bis der Urin klar, also durchsichtig wie Wasser wird)
- diätetische Maßnahmen, es nicht zu Übergewicht kommen lassen
Wichtig bei Patienten, die unter Steinen leiden, ist die regelmäßige Nachsorge durch den behandelnden Urologen.